Workshop “Mental wirkungsvolles und entspanntes Auftreten”

Sichtlich nervös, trocken und holprig im Bemühen um eine abwechselnde Moderation stellen die beiden Workshopleitenden sich und ihr Programm vor. Anschliessend verlassen sie fluchtartig den Raum. Irritiert und ratlos blicken sich die 19 Teilnehmenden, darunter zwei Gäste, fragend um.

Nach einer gefühlten Ewigkeit ertönt Musik, die Workshopleitenden treten fröhlich und beschwingt ein. Voll Elan und mitreissender Fröhlichkeit teilen Tanya Loringett und Christian Fehr, beide vom Rhetorikclub Winterthur, mit, wer sie sind und welches Thema sie uns näherbringen werden:

Mental wirkungsvolles und entspanntes Auftreten!

Die beiden Einstiegssequenzen lassen erahnen, wie unterschiedlich Rhetoriker*innen beim Publikum ankommen können. Nach einer kurzen Sequenz körperlicher Lockerungsübungen tragen die Teilnehmenden unangenehme und angenehme Gefühle und Empfindungen, die wir in Redesituationen kennen, zusammen. Ob Sicherheit oder Nervosität, beides resultiert aus dem Zusammenspiel von Körper, Fokus und Sprache, so Tanya, ihres Zeichens Hypnosetherapeutin.

In der Folge erläutert sie anhand von Sigmund Freuds Eisbergmodell, welche Teile unseres Seins im Unbewussten und welche im Bewussten verankert sind. Da das Unbewusste, salopp gesprochen, ein fauler Hund ist und gerne im Status Quo verharrt, baut es Blockaden auf, sobald das Bewusste eine Verhaltensänderung in Erwägung zieht. Zu diesen Blockaden zählen u.a. Glaubenssätze.

Wie können wir diese ändern? Wer bei seinen Reden nervös und unsicher ist und sich sagt: »Ich bin halt so!» lernt in diesem Workshop, dass es einen Weg aus dem Dilemma gibt: Das Einsetzen von Affirmationen.

Dazu werden in Kleingruppen drei Fragen bearbeitet:
Wie sehe/fühle ich mich als Redner*in?
Was glaube ich, wie ich als Redner*in wahrgenommen werde?

Finde deine Affirmation!
Nachdem uns Tanya in den Ablauf der folgenden Trance-Reise eingeführt hat, wird das Licht gedämpft, sanfte Musik erklingt und wir folgen den Worten der Workshopleiterin. Immer tiefer tauchen wir, steigen zehn imaginäre Stufen hinab, wobei uns eine bestimmte Atemtechnik, das sogenannte Pumpen, hilft. Plötzlich wechseln Musik, Lautstärke und Stimmtempo der Trance-Leiterin. Wir sollen unsere zuvor kreierte Affirmation innerlich wiederkehrend sagen, während wir forciert werden, diese umzusetzen und zu verinnerlichen. Als wir aus der Trance-Reise ins Hier und Jetzt zurückgeführt werden, huscht über so manches Gesicht ein beglückend-entspanntes und auch zuversichtliches Lächeln.

Zum Abschluss noch die Empfehlung:
Alles braucht seine Zeit, deshalb bitte wiederholen, wiederholen, wiederholen. Zur Unterstützung findet sich entsprechende Hypnosemusik auf Youtube.

Mögen die Affirmationen uns alle darin unterstützen, unsere Wege als Rhetoriker gestärkt zu gehen.

Herzlichen Dank an Tanya und Christian für diese wunderbare Option.

Ein Bericht von Eva Sattler-Büchner
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