Im Rhetorik Club Zürich wird nicht nur gesprochen und bewertet, sondern ab und an auch mal gewandert. Ein kleiner Erlebnisbericht von Köstlichkeiten, Schiefer und Drachen, einer warmen Entspannung, Schneeballschlachten und doch noch einer wunderschönen Herbstwanderung.
Ein paar Rhetoriker/innen verbringen das Wochenende mit Wandern in den Bergen, so zumindest war der Plan, als sich die ersten Teilnehmenden, am Freitagabend, oberhalb des Walensee, in Amden einfanden. Natürlich wurde der gemeinsame Abend im Naturfreundehaus «Tscherwald» nicht nur zum gemütlichen Beisammensein genutzt, sondern gleich zu einer spontanen Runde Stehgreifreden.

Die Wanderpläne für den Samstag vielen mit dem Aufwachen dann definitiv ins Wasser, oder besser gesagt in den Schnee. Eine hauchdünne Schneeschicht umgab die Unterkunft und erhielt laufend Zuwachs durch Schnee und Regen.
Auch wenn die weisse Pracht mehrheitlich nicht liegen blieb, war an eine Wanderung nicht zu denken. So konnten sich die Teilnehmenden erst einmal vollständig auf den reichhaltigen Brunch konzentrieren, mit welchem uns das Küchenteam versorgte.

Über das ganze Wochenende überraschten uns Andreas und sein Team mit zahlreichen Köstlichkeiten und leckeren Mahlzeiten. Zu Hungern gab es keinen Anlass, ganz im Gegenteil, denn es war superlecker! Danke an unseren Küchenchef und sein Team, einmal mehr sensationell was ihr gezaubert habt.
Nun waren wir zwar frisch gestärkt, aber der Regen blieb uns erhalten. Unser Organisationsmeister Lukas hatte aber vorgesorgt und einen Alternativplan entwickelt. So ging es in Richtung Glarus, genauer gesagt nach Engi, um das Schieferbergwerk „Landesplattenberg“ zu besichtigen.

Nach einem kurzen, aber steilen Marsch zum Stolleneingang, bewegten wir uns unter Tage, ganz den Spuren der Bergarbeiter folgend. Es erwartete uns ein faszinierender Einblick voller Eindrücke und Informationen, über die Welt unter Tage sowie die Geschichte des Schieferabbaus.

Dank sehr passender Beleuchtung wurden die Strukturen in den Gängen und Hallen beeindruckend hervorgehoben. Man kann beruhigt sagen, dieser Ort wäre einer „Herr der Ringe“ Verfilmung würdig. Eigentlich fehlte nur noch der Drache Smaug auf seinem Goldschatz, um den Eindruck zu vervollständigen.
Wir trafen während der Besichtigung zwar nicht auf Drachen und Zwerge, lernten dafür aber umso mehr über das harte und kurze Leben der Bergleute, sowie den Einfluss der Schieferindustrie für die damalige Region. Hochspannend!
Zurück in der Unterkunft wurden wir mit einem weiteren köstlichen Mahl versorgt, bevor der grosse Moment gekommen war:
Der Hotpot war bereit!

In wohlig warmen Wasser zu sitzen, während es schneit und regnet, dabei ein köstliches Glas Rotwein zu geniessen und sich an verschiedenen Käsehäppchen zu erfreuen, was will man mehr. Entsprechend rege genutzt wurde die Entspannungsmöglichkeit.

Frisch entspannt, wollten wir auch noch etwas für unsere darstellerischen Künste leisten. Georg und Maria führten hierzu eine kleine Impro-Theater Lektion durch, die rege genutzt wurde. Eine tolle Rede zu halten ist eine Sache. Wenn es jedoch um Theaterspielen geht, werden selbst gestandene Rhetorik-Profis neu gefordert. Es machte auf jeden Fall Riesenspaß und schreit förmlich nach mehr.

Der Sonntag war uns schliesslich doch noch wohlgesinnt. Wenn auch mit etwas frischen Temperaturen zu Beginn, zeigte sich dann doch noch die strahlende Sonne. Es konnte losgehen mit unserer Wanderung auf dem Höhenweg Amden. Die gemütliche Wanderung, welche immer wieder an die Schneegrenze führte, lud dazu ein, die erste Schneeballschlacht der Saison abzuhalten.
Diese Chance liessen sich zahlreiche Teilnehmende nicht entgehen. Zwar war die Treffsicherheit noch sehr eingerostet, dafür der Spass umso ausgeprägter. Das Wetter spielte weiter mit, und so konnten wir unsere Wanderung auch im herbstlichen Sonnenschein beenden, und uns wieder auf den Weg ins Flachland machen.

Ein sehr gelungener Anlass, der Lust auf eine Fortsetzung im kommenden Jahr macht.
Einen besonderen und herzlichen Dank an Lukas unseren Organisator des Anlasses, der sich unermüdlich und mit viel Herz für dieses Wochenende eingesetzt hat. Ohne dich und deinen Einsatz wäre das nicht möglich gewesen, Danke!