Die Clubabende des Rhetorik Clubs Zürich folgen einer klaren und gleichbleibenden Struktur – einer Struktur, die weitgehend in allen Toastmaster Clubs weltweit gleich anzutreffen ist. Zu diesem Rahmen gehören auch zahlreiche Rollen, die von einem Abend zum anderen in ihrer Besetzung rotieren. Diese Rollen sind, nebst den Rednerinnen und Rednern, entscheidend für einen gelungenen Clubabend. Wie es sich für Toastmasters gehört, trainiert die Ausübung jeder Rolle die eigene Kommunikationsfähigkeit auf ganz unterschiedliche Weise. Damit ein Clubabend überhaupt erfolgreich verlaufen kann, gibt es unter diesen Aufgaben jedoch drei führende Rollen, die meist von erfahrenen Mitgliedern übernommen werden: die Rollen Moderator/in, Gesamtbewerter/in und Stegreifredenleiter/in. Wie bei allem gibt es auch hier ein erstes Mal, in dem man eine dieser Rollen übernimmt.
Am vergangenen Clubabend war es wieder soweit, und ein Mitglied wagte sich zum ersten Mal an die Moderationsrolle. Nehmen wir dies also zum Anlass, diese Aufgabe etwas genauer zu betrachten.
Als Moderatorin war Beate heute dafür zuständig, durch den gesamten Abend zu leiten. Das beginnt bei der Einstimmung der Teilnehmenden auf das Bevorstehende bis hin zur Sicherstellung des korrekten Ablaufs. Wann kommt wer mit seiner Rede, wann muss welcher Bewerter noch seinen Fokus erklären, wann genau muss abgestimmt werden, und habe ich den Zeitnehmer vorher gehört, ob alle in der vorgeschriebenen Zeit waren? Dies sind nur ein paar wenige Aspekte, auf die eine Moderatorin achten muss.
Besondere Bedeutung hat dabei die Anmoderation der vorbereiteten Reden. Eine korrekte und abgesprochene Anmoderation ist ein Ausdruck von Wertschätzung und kann dazu beitragen, dass ein Redner oder eine Rednerin die eigene Darbietung etwas gelassener oder – je nach Situation – nervöser beginnt.
Die Verantwortung der Moderation erfordert eine ausgewogene Balance zwischen Führung und Unterhaltung. In dieser Rolle führt man durch das Programm, man ist nicht das Programm. Selbstdarsteller, die sich in der Rolle selbst Bühnenzeit verschaffen wollen, respektieren diese Rolle und auch die teilnehmenden Redner und Rednerinnen nicht. Und wer seine Aufmerksamkeit zu sehr auf die Eigenwirkung richtet, dem unterlaufen häufig Fehler im Ablauf, wie etwa die Abstimmung zu vergessen. Wer hingegen nur trocken auf den nächsten Programmpunkt hinweist, verpasst die Chance, etwas dazu beizutragen, den Abend für alle noch unterhaltsamer zu gestalten. Ihr seht also: keine leichte Aufgabe und häufig ein Balanceakt.
Zum Glück hat sich Beate am letzten Clubabend vorbildlich geschlagen und das Programm mit der angemessenen Balance aus Ernsthaftigkeit und Humor souverän geleitet. Gratulation!
Eine Rolle das erste Mal zu übernehmen, ist immer ein besonderer Anlass – das gilt nicht nur für die Moderation. Ein ganz besonderer Moment in der Karriere eines jeden Toastmaster-Mitglieds ist der Moment der ersten vorbereiteten Rede, der sogenannten Eisbrecherrede. Mit der erfolgreichen Absolvierung dieser Hürde erhält man dann auch sein Clubshirt und den Clubpin. So geschehen diese Woche: Ein grosses Bravo und herzliche Gratulation an Cordola zur erfolgreichen Eisbrecherrede!
Ausserdem gratulieren wir unseren beiden Gewinner/innen des Abends: Thomas für die beste Stegreifrede und Sylvie für die beste Bewertung.