Dialekt oder Mundart?
Wir haben Freude an Abwechslung und so haben wir uns für den heutigen Abend etwas ganz besonderes ausgedacht. Wir sprechen nämlich nicht wie immer Hochdeutsch, sondern auf Dialekt oder Mundart.
Was wir heute dadurch gelernt haben ist, dass es egal ist wie du es nennst, ob Dialekt, oder Mundart. Es ist immer das gleiche damit gemeint: Reden, wie einem der Schnabel gewachsen ist.
Und so durften wir heute vier grenzgeniale Reden hören, die in ihrer Vielfalt – inhaltlich, rhetorisch und dialektisch nicht unterschiedlicher hätten sein können.
Erster Teil
In der ersten vorbereiteten Rede sprach Andreas über seine Herkunft als Berliner. Dabei inspirierte ihn die Rede von John F. Kennedy „Ich bin ein Berliner“ und wir durften den Charme des Kietzdeutsch entdecken.
Die zweite vorbereitete Rede wurde von Berit auf Platt-Deutsch vorgetragen. So leid es mir tut. Nähere Angaben, als den Titel kann ich leider nicht machen, denn das ist für die Deutschen, wie für die Schweizer Rätoromanisch. Entweder man kann’s, oder man kann’s nicht. Aber erahnen kann man’s dann halt doch: „Fröhjahrsmöigheid“ 😉
Bei der dritten Rede hat uns Thomas im Schweizerdeutsch verzaubert. Doch: seine Schwiegermutter darf diese Rede niemals zu Ohren bekommen. Denn er hat uns verraten, dass er ihren Dialekt genauso wenig versteht, wie sie ihn vermutlich nicht verstehen würde, wenn er über KPI’s und Shareholdervalue sprechen würde. Was er uns allerdings auch beigebracht hat, dass es einfach gute Übersetzer braucht, die zwischen den Generationen wohlwollend vermitteln.
Und zum Schluss lieferte uns Eva noch eine Rede im Salzburger Dialekt – eine Eisbrecherrede in der dritten Person und natürlich auf unterhaltsame Art und Weise – auf ihre eigene Weise. Wir haben die Rede von Eva sehr genossen.
Insgesamt ein tolles und sehr eindrückliches Erlebnis.
Zweiter Teil
Im zweiten Teil lieferte uns Sibèlle eine Schlammschlacht mit schwitzerdütschen Worten, die noch kein Schweizer zuvor gehört hat. Dafür war die Interpretationskraft und die Erfindungswut, was diese Worte doch bedeuten könnten, umso grösser.
Schlussfolgerung: wir lieben Dialekt- oder Mundartabende, doch wider erwarten sind sie sehr anstrengend. Sich jedes Mal auf einen neuen Dialekt einstellen zu müssen, diese Herausforderung hatten wir nicht mit in unsere Überlegungen mit einbezogen. Mitzudenken und auch sich selbst in seinen Ursprungsdialekt hineinzuversetzen, um diesen originalgetreu wiedergeben zu könne: eine Herausforderung.
Feedback
Das Feedback der Teilnehmenden war allerdings eindeutig: das wollen wir wieder! Denn so verbunden haben wir uns selten gefühlt, wie an diesem ausdrucksstarken Toastmastersabend.
Annette Schütze
13. April 2021